Vor über 60 Jahren hat Rudolf Hell den nach ihm benannten
Hellschreiber erfunden. Das Verfahren arbeitet mit Impulsen, die so angeordnet
sind, daß sie empfangsseitig Buchstaben und Zahlen bilden ähnlich
wie bei den bekannten 7-Segmentdisplays. Dieses Fernschreibverfahren wurde von ZL1BPU und G3PPT weiter entwickelt und der heute zur Verfügung stehenden Technik angepaßt. MtHell bedeutet Multi-Ton-Hellschreiber. Die früher benutzten Impulse hat man durch Töne mit verschiedenen Frequenzen ersetzt. Die Tonsignale der Soundkarte werden zum Senden dem Mikrofoneingang eines SSB- Transceivers zugeführt. Zum Empfang benutzt man ein FFT-Verfahren, das auch zur Frequenzanalyse verwendet wird. Die Empfangssignale aus dem RX leitet man an den Eingang der Soundkarte, wo sie in lesbare Zeichen in einem "Wasserfall-display" umgewandelt werden. Sie laufen von links nach rechts über den Bildschirm. G3PPT hat kürzlich MtHell in Sequential-Multiton-Feldhell (SMtHell8) umgeschrieben, weil es so auch mit nicht originalen Soundblasterkarten verwendet werden kann. |
Feldhell, MtHell und SMtHell8 sind in einem zip-file
zusammengefaßt, das man unter der folgenden Internet-Adresse abrufen
kann: http://www.qsl.net/dh7uaf/ (also hier) Erfahrungen mit MtHell. Von größtem Interesse bei neuen Datenübertragungsverfahren ist immer die Frage, wie tief im Rauschen man ein Nutzsignal noch lesen kann. Wunder geschehen auch im Amateurfunk nur sehr selten, aber man kann sich leicht ein Bild machen, wenn man auf ein starkes Störsignal abstimmt und dann das Nutzsignal darüber legt. Die Signalstärke liest man für das Stör- und Nutzsignal am S-Meter ab und versucht dann den übertragenen Text zu lesen. Abhängig von der Art des Störsignals (Rauschen oder Störsender) und der Lage des Nutzsignals im Störsignal kann man ein 2 bis 4 S-Stufen schwächeres Nutzsignal gut lesen. Man sollte das selbst ausprobieren.. Solche Abschätzungen sind aussagekräftig im Gegensatz zu Meßwerten, die ohne Angaben über die verwendete Bandbreite bei der Messung gemacht werden. |
von Volker, DH7UAF (Quelle: Bertelsmann Bildungsbuch 1956, Seite 1314-1315)
Das Prinzip: Buchstaben werden als Bilder übertragen. Dazu reicht
für den einzelnen Buchstaben ein sehr grobes Raster aus (siehe Bild
unten rechts). Störungen können hierbei das Bild zwar verschlechtern,
jedoch das empfangene Zeichen nicht gänzlich unleserlich machen. Diese
Redundanz ist der wesentliche Vorteil gegenüber RTTY.
Jedes Buchstabenfeld besteht aus 7 senkrechten Linien, davon 5 zur Erzeugung
des Buchstabenbildes. Jede Linie ist aus 7 weißen oder schwarzen Teilen
zusammengesetzt. Das Bildfeld besteht also aus 49 Bildelementen. Die Anzahl
der Stromstöße je Buchstabe ist dann verschieden. Die Tastatur des Senders entspricht der einer normalen Schreibmaschine. Für jedes Zeichen und jeden Buchstaben existiert eine gesonderte Nockenscheibe. Beim Anschlagen einer Taste wird die entsprechende Nockenscheibe in Gang gesetzt, die für jeden Buchstaben eine Umdrehung ausführt. Dadurch wird die nötige Zahl von Stromstößen erzeugt. Sektor I (1) der Sendenockenscheibe liefert den Startschritt S (gestrichelte Felder) und setzt bei jedem Buchstaben den Empfangsmechanismus in Gang. Der Sektor VII (7) hingegen liefert den Sperrschritt Sp und stoppt den Empfangsmechanismus. |
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Die Mechanik des Empfängers: Verblüffend einfach. Eine
dauernd umlaufende Spindel (siehe nebenstehende Abbildung) mit einem
scharfkantigen schraubenförmigen Wulst dreht sich und macht je Linie
eine Umdrehung. Der Elektromagnet drückt bei jedem Stromstoß mit
einer breiten Schneide ein Papierband gegen den umlaufenden Spindelwulst,
welcher mit Druckerschwärze eingefärbt ist. Bei Synchronlauf entsteht
dann ein Bild des Buchstabens auf dem Papierstreifen. Dabei verrichtet die
Spindel 7 Umdrehungen pro Buchstaben - für jede Linie (Spalte) also
eine Umdrehung. Bei zu schnell oder zu langsam laufender Spindel wandern die Buchstaben aus dem Papierstreifen hinaus. Daher ist der Schraubenwulst zweigängig ausgeführt, so daß die Buchstaben doppelt übereinander abgebildet werden. Dadurch bleibt die Schrift trotz Auswanderung lesbar. Der Hell-Schreiber wurde auch als Blattschreiber gebaut, war vollsynchronisiert und bildete die Buchstaben nur einmal ab. Die Schreibgeschwindigkeit von 2 1/2 Zeichen je Sekunde bei Handtastung konnte mit einem Lochstreifensender verdoppelt werden. Der Siemens-Hell-Schreiber hatte in den 40er und 50er Jahren eine weite Verbreitung gefunden. |
LINK zum Hell-Prg. v. IZ8BLY
Ausgezeichnetes Prg. für Sendung u. Empfang von Hell,
Soundkarte u. Win95/98 erforderlich. Treff-QRG ca. 14063 kHz. Zur Zeit
(März 2000) herrscht dort rege Aktivität in Feld-Hell.
See you in
hell Hochinteressante Seite zu Hellschreiben mit
vielen Links, Programmen und Literatur von SM6MOJ.
LINK zum Programm
GRAM für den Empfang von Hell-Signalen, Soundkarte
u. Win95 notwendig.
LINK zur Homepage von ZL1BPU
Von dort gibt es weitere Links, Infos und Downloads zum Thema.
Hier gibt es fast alles zum Thema Hellschreiben.
LINK zur Homepage
von LA9iHA Von dort gibt es weitere Links, Infos
und Downloads zum Thema.
LINK zur Homepage
von DF7YC Themen: Hell-Schreiben mit dem
Motorola-DSP-Board und mit der Soundkarte.